Freitag, 21. März 2014

Schulbesuch in Mörsil

Hejhej, (und ja wir leben noch)

unsere Ecotechdozentin hatte mich vor ein paar Wochen um einen Gefallen gebeten. Es ging darum, dass eine Freundin von ihr (Lehrerin in Mörsil) gerne ein paar Mutterprachler für die Kiddies hätte, um im Sprachunterricht mit ihnen deutsch, französisch und spanisch zu sprechen.
Nach diverser Diskussionen (findet mal mit 5 Leuten einen Termin, der jedem passt.....) hatten wir dann endlich einen Tag gefunden, der jedem passte und so machten wir uns heute morgen um 7 Uhr auf den Weg nach Mörsil.

*Anmerkung*: Es wäre wesentlich leichter gewesen heute morgen aus dem Bett zu kommen, wenn nicht irgendwelche bekloppten Schweden diese Nacht hupend und schreiend über den Camping gefahren wären. Wenn man sich danach noch so ärgert, dass man kurz davor ist ein Loch ins Bett zu brennen, dann ist die Nacht perfekt.....

Jedenfalls befanden sich dann um kurz nach 7 fünf Studenten mit wiiiiiiiiinzig kleinen Augen auf dem Weg zur Schule. Die Wegbeschreibung sah ungefähr so aus "der E14 folgen bis man nach ca. 55 Min eine Tankstelle sieht und da dann abbiegen, danach der 2. oder 3. Weg rechts rein". Die Tankstelle haben wir gefunden, der "2. oder 3. Weg rechts rein" war  nicht mehr so leicht auffindbar aber auch diese Hürde nahmen wir. Leider lag die Schule auf einem Berg und LEIDER nahm ein Auto, dass ich auf dem Weg zur Schule drehte, den Schwung aus den Reifen....was damit endete, dass uns 2 nette Schweden anschieben mussten, da die Reifen nur noch durchdrehten. Oben angekommen wurden wir herzlich in Empfang genommen.

Das Schulsytem in Schweden gestaltet sich etwas anders als unseres in Deutschland. Hier gehen die Kids bis zur 9. Klasse zur Grundschule. Ob man die Stufe wiederholt, entscheiden die Eltern. Selbst wenn die Kinder in jedem Fach durchfallen, kann man wohl trotzdem versetzt werden. Sarahs und meine Deutschklassen bestanden einmal aus 4 Jungs (einer hatte sich Urlaub genommen - ja auch das geht hier- und einer war krank) und die andere Klasse bestand aus ca. 11 Mädchen und Jungs. Die Kinder können zwischen spanisch, deutsch und noch etwas wählen (ist mir grade entfallen) und haben 3 Std/ Woche dann diese Sprache von der 7. Klasse an. Es gibt keinen festen Lehrplan wie bei uns. Hier werden nur die Ziele für das Jahr festgelegt, die in etwa so aussehen wie "muss sich artikulieren können" oder ähnliches. Daskann natürlich dann alles und nichts für den Unterrichtsstoff bedeuten. Die Schulen werden nicht vom Staat, sondern von den Gemeinden finanziert. Allgemein haben Lehrer hier scheinbar ziemlich wenig Rechte und es kommt auch durchaus vor, dass ein Schüler meint er müsse die Füße auf den Tisch tun (ich hätte ihn am liebsten an den Ohren aus dem Klassenraum gezogen.....aber als Gast muss man sich ja benehmen......). Essen gab es dann in der Kantine. Hier wurde auch deutlich, dass Schweden wirklich viele Flüchtllinge aufnimmt. Was einen nicht wundert, wenn man bedenkt wieviele aus der Region weggehen.
Jedenfalls bestand das Gewusel in der Kantine aus allen möglichen Nationalitäten. Es wird aber bei jedem dafür gesorgt, dass er schwedisch lernt. Hierfür werden alle möglichen "Hilfskräfte" angeworben, die den Kids dann in Kleinstgruppen die Sprache beibringen.
Der Job als Lehrer ist hier wohl auch nicht so sicher wie bei uns. Wenn sich zu wenig Schüler anmelden, werden auch schonmal Lehrer gekündigt.
Jedenfalls waren alle so begeistert von der Zusammenarbeit, dass das Projekt fortgeführt werden soll. Im Mai steht evtl. schon der nächste Termin an.

In der Pause haben Sarah und ich dann noch ein paar Fotos geschossen, da wir heute wirklich riesen Glück mit dem Wetter hatten. Auf dem Hinweg lag auf den Straßen noch Schnee und der Rückweg erinnerte schon fast an deutsche Landstraßen.

Fotos von der Schule und vom angrenzenden Wald seht ihr unten :)

Lehrerzimmer

Lehrerzimmer


Lehrerzimmer
links Kantine, Mitte Schulgegäude




E14 (einzige Landstraße Straße, die es in der Gegend gibt;) )

E14





Straße zur Schule

Am Montag fahren wir nach Strömsund. Von da aus werden wir eine Panoramastrecke fahren. Diese Wildernessroad ist ca. 500 km lang und wenn das Wetter mitspielt, können wir euch schonmal eine Menge schöner neuer Fotos versprechen ;)
(Wer sich die Strecke angucken möchte:  http://wildernessroad.eu/EN_map.html)

Bis dahin =)
























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