Womit fängt die Reise an? Natürlich (mal wieder) eine Fähre... |
In Norwegen findet man nur sauberes Wasser |
Mittagspause |
Tunnel und Baustelle...nichts neues mehr für uns ;) |
8% Steigung |
Routenplanung |
Nicht mehr lange.... |
Auf unserem Weg wollten wir noch einen Zwischenstopp an einem berühmten Wasserfall einlegen.
Man muss wohl nicht erwähnen, dass sowohl die Straßen (Serpentinen, 10% Steigung) und die Tunnel (auch mal gerne mit ausgefallenem Licht) Norwegen wieder alle Ehre machten. Dumm nur, wenn man sich dauernd fragt, wieso das Autolicht nicht wirklich funktioniert, weil es trotz allem immer so dunkel im Tunnel ist und man dann merkt, dass man die Sonnenbrille noch aufhat....
Natürlich begrüßte uns auf dem Weg zum Wasserfall wieder das gewohnt unbeliebte Schild "Stengt" (geschlossen) aber mittlerweile ignorierten wir dieses und fuhren auf gut Glück weiter. Es stand schließlich nicht genau wo und evtl. hatte man ja Glück und die Straßensperre (im April wegen Wintersaison!!!! Es wurde schon gerätselt, ob in Norwegen auch Brücken im Winter abmontiert werden....) käme erst hinter dem Wasserfall. Dem war auch so und ich betete, dass vor der Sperre noch eine Tankstelle kam. Wir hatten seit locker 200 km keine mehr gesehen und ich war mir nicht sicher, ob wir den gleichen Weg nochmal zurück schaffen würden.
Sarah war natürlich total begeistert, doch noch ihren Wasserfall vor die Linse zu bekommen. Leider erwaretet hier uns ausnahmsweise kein strahlend blauer Himmel, was sich auf Fotos natürlich immer besser macht, aber gelohnt hatte sich der Abstecher trotzdem. Von hier aus führten viele kleine Wanderwege durch das Gebiet durch aber nachdem wir auf dem Weg zum Wasserfall schon fast im Schnee versackt wären (zum Glück nur zu Fuß...), haben wir uns diese dann geschenkt, abgesehen davon, dass wir noch genug Kilometer vor uns hatten.
Unser erklärtes Ziel |
Start einer der Wanderwege |
Na ob das noch gut geht.... |
Also wieder ab ins Auto und auf zur Tankstelle. Leider verließ uns kurz nach dem Wasserfall unser Glück und wir kamen tatsächlich noch zur Straßensperre. (Vor der Sperre- normale Straße, direkt hinter der Schranke - Schneemassen....als wenn dahinter die Welt aufhört). Also drehten wir wieder um und hofften den Weg bis zur nächsten Stadt noch zu schaffen. An der nächsten Kreuzung wurde uns angezeigt, dass sich diese in ca. 28 km Entfernung befinden sollte....in Deutschland kein Problem. In Norwegen kann das schonmal heißen, dass man noch eine Stunde über Serpentinen durch die Berge oder am Fjord vorbeigurkt. Mittlerweile wurden Sarah und ich immer nervöser und die Tanknadel sank immer weiter. Als wir schon im dunkeldunkelDUNKELroten Bereich der Reserve angelangt waren, kam dann aber endlich ein kleines Dorf in Sicht. MIT Zapfsäule. Wir konnten unser Glück gar nicht fassen. Die Rettung!!! (dachten wir....) Leider wollte diese Zapfsäule keine unserer Karten und wenn dann nur mit PIN. Leider besitzen den weder Sarah, noch ich für die Kreditkarten und die normale EC-Karte tat es natürlich nicht...also was tun? Mittlerweile hielten wir soviele Bons von abgebrochenen Aktionen in der Hand, dass wir damit das ganze Auto hätten tapezieren können... Also auf zum Supermarkt und die Mitarbeiter nach Hilfe fragen. Der junge Mann dort, sagte uns, das nächste Dorf sei ca. eine halbe Stunde Fahrt entfernt und er sei sicher, dass wir das noch schaffen würden mit unserem Tank. (Der Glaube kann ja bekanntlich Berge versetzen, was ziemlich praktisch gewesen wäre, denn über einen Berg ging es zur nächsten Stadt...). Jedenfalls waren wir beide mittlerweile ziemlich fertig mit den Nerven aber was blieb uns anderes übrig? Also Duamen drücken und versuchen zur nächsten Stadt zu kommen....leider waren wir noch keine 5 Minuten wieder in den Bergen, da blinkte die Tankanzeige auf und bevor wir mitten im Nichts ohne Zivilisation noch irgendwo stecken bleiben, entschieden wir uns doch noch mal unsere Karten an der Zapfsäule zu probieren. Was natürlich nicht funktionierte...allerdings befand sich neben der Zapfsäule ein Hotel und so fragten (nein wir bettelten schon fast) den Besitzer an, dass dieser mit seiner Karte tanken möge und wir ihm am nächsten Automaten Bargeld holgen gehen würden. Irgendwie hatten Sarah und ich den Eindruck, dass dieser uns kein Wort glaubt und uns für irgendwelche Trickbetrüger hielt aber nachdem wir ihm Bargeld in die Hand gedrückt hatten, begleitete er uns netterweise doch noch zur Zapfsäule, ohne die Polizei zu rufen, und wir konnten unseren Weg fortsetzen. Wegen der ganzen Geschichte waren wir jetzt natürlich später dran gedacht als gedacht und so sagten wir dem Besitzer unserer nächsten "Couch" Bescheid, dass es wohl etwas später werden würde.
Wir verbringen bald mehr Zeit auf dem Wasser, als an Land ;) |
Der Rest der Fahrt verlief auch fast ohne Zwischenfälle....bis wir in Bergen ankamen....und das Haus nicht finden konnten. Wir hatten in weiser Vorraussicht natrürtlich Unmengen an Screenshots von Googlemaps gemacht aber irgendwie half das auf einmal alles nicht mehr weiter. Kann natürlich auch daran liegen, dass wir beide fast schnarchend im Auto saßen....jedenfalls wollte Stian (der Hausbesitzer), dass wir ihn aus der Stadt mitnehmen, damit wir nicht mehr suchen mussten. Tja...aber wenn sich 2 Mädels in einem Auto auf eine Reise begeben, ist kein Platz mehr für weitere Insassen....Also versuchten wir es erst selbst. Mit dem Ergebnis, dass wir uns irgendwann mitten im Nichts dazu entschieden, wieder zurück in die Stadt zu fahren, um dort in einem Hotel nach dem Weg zu fragen. Der Weg von der Insel in die Stadt dauert auch "nur" ca. eine halbe Stunde. Im Hotel angekommen, konnte natürlich keiner die Adresse bei Maps finden. Da Stian uns aber eine Ersatzadresse genannt hatte, versuchten wir es dann mit dieser. Nach etlichen Versuchen, spuckte der PC auch endlich etwas brauchbares aus, was auch besser war, denn wir lagen mittlerweile halb heulend auf dem Tisch der Rezeption. Also nochmal von vorne....je weiter wir fuhren, desto mehr fiel uns auf, dass wir vorher schon fast bereits am Haus gewesen waren....Irgendwann kamen wir jedenfalls auf einem Berg in der Mitte einer Insel an, auf dem diverse große weiße Häuser standen. Leider hatte uns Stian das Haut als "groß und weiß" beschrieben. So sah hier aber jedes Haus aus ;)
Also ging die Suche weiter. Mittlerweile war es natürlich stockfinster und die Auffahrt, die von knorrigen alten Bäumen gesäumt wurde, machte das alles nicht grade vertrauenserweckender.
Die Auffahrt endete vor einer riesigen Villa und wir erwarteten schon, dass uns jemand mit einer Schrotflinte vom Hof jagen oder dass uns gleich 2 Rotweiler in Stück reißen würden. Sarah und ich waren uns einig: DAS konnte es nun nicht sein. Also machten wir uns auf, um die Nachbarschaft zu erkundschaften, mit dem Ergebnis, dass irgendwann mitten im Dunkeln ein ziemlich betrunkener Mann vor unserem Auto stand und wir schon dachten unsere letzte Stunde hätte geschlagen...Stian war immernoch in der Stadt also mussten wir wohl oder übel einfach weiter suchen. Wir landeten ziemlich oft in irgendwelchen fremden Vorgärten und waren uns sicher, dass bald irgendwer die Polizei rufen würde. Sarah war die ganze Zeit dafür an der Tür der Villa zu klingeln aber ich weigerte mich. Das war mir alles viel zu strange hier. Vor der Tür saß eine schwarze Katze, die scheinbar auch darauf waretete reingelassen zu werden und in der Hoffnung, dass Menschen, die Katzen halten, keine anderen Menschen umbringen, klingelten wir schließlich doch. Stian hatte uns gesagt, dass uns jemand die Tür aufmachen würde. Ziemlich klug, wenn die Klingel sich nur als Fake raustellt ;)
Als ich schon fast soweit war, mich wieder ins Auto zu setzen und einfach bei IKEA auf dem Parkplatz im Auto zu schlafen, kam dann aber doch noch jemand zur Tür, ein weitrer Couchsurfer, der uns mitteilte, dass wir sehr wohl richtig waren. Ok, jetzt war der richtige Zeitpunkt für "verstehen Sie Spaß". Wieso sollte hier bitte jemand Couchsurfer aufnehmen??? Damit auch jeder direkt wusste, dass wir angekommen waren, schmissen wir zuerst mal einen von Sarahs Tellern vor der Eingangstür auf den Boden, mit dem Ergebnis dass der ganze Eingangsbereich vor der Tüpr mit Scherben übersäht war. Naja man muss eben sein Revier markieren.
Der andere Couchsurfer half uns netterweise auch das Auto auszuladen und uns unser Zimmer zu zeigen. Sarah und ich liefen ihm die halbe Zeit mit offenem Mund und völlig perplex hinterher. Eins war sicher, in diesem Haus verläuft man sich nicht nur einmal. 3 Wohnzimmer, 5 Bäder/Toiletten, riesen Küche, Essraum, Poolzimmer, Kinoraum und unzählige Schlafzimmer in der 2. Etage. (300m²/Etage) Mein Gott wo waren wir hier bitte? Und wo war der Haken an der Sache???
Unsere anfängliche Skepsis änderte allerdings nichts daran, dass wir halb am Verhungern waren (es war mittlerweile 23 Uhr durch) und so versuchten wir uns in dem Fußballfeld von Küche zurecht zu finden. Beim Essen lernten wir dann auch endlich Stian kennen, der grade aus der Stadt vom Feiern kam und uns nicht glauben wollte, dass wir keinen Platz mehr im Auto hatten, Shaun (der andere Couchsurfer) überzeugte ihn dann relativ schnell vom Gegenteil, hatte er ja unser Auto zuvor gesehen ;)
Nach diversen Gin Tonics wusste Stian unseren deutsch Weiswein (der gute Studentenwein ;) ) leider (noch) nicht zu schätzen aber das sollte sich in den nächsten Tagen ändern....
Weiter geht es mit der Zeit in Bergen, die ja eigentlich nur 2 Tage dauern sollte......
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