Aufgehört hatte ich in Alesund...
Am nächsten Tag begrüßte und wieder unser gewohnt gutes Reisewetter und so genossen Sarah und ich dieses auch erstmal bei einem Kaffee auf der Terrasse des Hauses. Nach der ganzen Zeit im Auto war ein bisschen Frischluft und Sonne tanken mal wieder dringend nötig. Kaja (die uns vorher noch nie gesehen hatte) überließ uns direkt ihr ganzes Haus mit dem Kommentar "zieht nur die Tür hinter euch zu, wenn ihr geht". Ok, abschließen muss man in Norwegen wohl nicht. Und dass uns die Familie einfach so im Haus ließ, verdutzte uns auch ziemlich. (Bis ich die Kaffeemaschine fand und im 7. Himmel schwebte, denn der Instantkaffee ist irgendwann auch nicht mehr das gelbe vom Ei....)
Als wir uns dann endlich von unserem sonnigen Plätzchen losreißen konnten, ging es den Weg über die x kleinen Inseln und durch die 2 total bekloppten Tunnel zurück Richtung Innenstadt.
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Entspannender Start in den Tag |
Wir fanden sogar auf Anhieb einen gar nicht so "ungünstigen" Parkplatz (für norwegische Verhältnisse- jeder in Deutschland wäre weinend vor dem Auto zusammen gebrochen). Stellte sich nur noch die Frage wo das Touristenbüro eigentlich sein sollte.....aber da in Skandinavien ja netterweise jeder fließend englisch spricht, konnten wir uns bis dahin durchfragen.
Der nette Herr versorgte uns mit allerlei nützlichen Infos und ca. 3kg Broschüren und erzähle uns, dass man vom Stadtberg die beste Aussicht hätte. Zum Glück kannte ich da noch nicht den Weg, der dort hochführt, sonst wäre ich wahrscheinlich unten geblieben ;)
Nach einem Besuch im Souvenirladen (wenigstens einen Schlüsselanhänger muss man sich in diesem Land als Andenken leisten können!), suchten wir dann den Weg zum Stadtberg. Bald fanden wir ein Schild auf dem nur Zahlen standen "413 + 51"....(die Stufenzahlen, wie sich später rausstellte) und ab dem es bergauf ging. Gut- 3 mal tief ein - und ausatmen und los gehts....nach ca. 10 Minuten fiel uns beiden auf, dass unsere dicksten Winterjacken bei 15°C in der Sonne viel zu warm waren, um einen Berg zu erklimmen...aber was tun? Jacke aus, hieße soviel wie, man kann die Reise auch direkt abbrechen, weil man spätestens 2 Tage später flachliegen würde. Also einen Schluck Wasser trinken und weiter gehts mit dem Saunagang. Spätestens als uns auf der Hälfte des Weges eine Gruppe betagter Damen entgegenkam (was ja heißen muss, dass eben jene bereits oben waren), packte uns der Ehrgeiz doch noch lebend oben anzukommen. Wobei man sagen muss, dass die netten Renterinnen alle in Blüschen unterwegs waren und keine 5kg schweren Rücksäcke bei sich hatten. Als wir hörten, dass diese aus Deutschland waren, nutzten wir dies auch direkt um uns während einer Verschnaufspause uns mit ihnen zu unterhalten. Die guten Damen kamen vom Hurtigroutenschiff (Sarah wurde leicht grün vor Neid) und hatten grade wohl Landgang. Als wir ihnen von unserer Autotour berichteten, waren sie so begeistert, dass ich schon befürchtete, wir würden die Stadt nicht mehr alleine verlassen können ;)
Oben angekommen, wurde uns jedoch relativ schnell klar, dass sich jede einzelne Stufe gelohnt hatte. Mit fast wolkenlosem Himmel präsentierte sich die Stadt mit ihren vielen kleinen Insel wirklich traumhaft schön zwischen den Bergen. Nach einer ausgiebigen Fotopause und einem Kaffee (winzige Tasse - riiiesiger Preis) traten wir die Rückreise zum Auto an.
Da hatten wir bereits 50 Stück hinter uns ;) |
Das Schiff der Ladies |
Norwegische Tunnel |
Mittlerweile hing uns beiden der Magen echt in den Kniekehlen und daher wurde auf der Hutablage erstmal das Mittagessen aufgetischt. (Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, muss man schließlich flexibel sein). Was uns einige böse Blicke einbrachte, blockierten wir doch zum Essen weiterhin den "günstigen" Parkplatz. Aber bezahlt ist bezahlt ;)
Essenszeit! :) |
Als nächster Tagespunkt stand nun der Strand, von dem uns der Vater der Familie, bei der wir wohnten, erzählt hatte, auf dem Plan.
Dank der Karte vom Touristenbüro, fanden wir diesen dann auch mal ausnahmsweise vergleichsweise schnell. Und was erwartete uns? Natürlich: Ein Tunnel. Dieser verlief auch nur 153m tief unter dem Meer. Was zur Folge hatte, dass man Druckausgleich betreiben konnte, soviel man wollte; man kam so oder so halb taub auf der anderen Seite wieder heraus...
Der Strand war wirklich super schön, allerdings fragten wir uns wo die geschätzten 10 Millionen Fliegen herkamen. Bis uns auffiel, dass diese alle auf den komischen Knochen am Strand saßen. Diese komischen Knochen stellten sich später dann als Wurzeln der Algen heraus, die hier an Land gespült wurden waren. (Was uns ziemlich erleichterte, wir konnten uns nämlich nicht erklären wo soviele Knochen herkommen sollten....) Jedenfalls war der Strand (umgeben von Bergen und mit einem Leuchtturm, der jeder Postkarte aller Ehre gemacht hätte) perfekt für Naturaufnahmen geeignet. Ich glaube wir haben dort 2 h lang rumgesessen und jeden zweiten Stein fotografiert.
Ein perfekter Ort, um das Reisetagebuch für den Blog weiter zu führen und am Strand auf einem Stein mitten im Meer zu dösen. :)
Blogpflege ;) |
Zurück in Alesund bei der Familie hatten wir (mal wieder) Hunger und so schoben wir auch relativ zügig unser Abendessen in den Ofen. Geplante Dauer: 35 Minuten. Als der Gratin jedoch nach 1,5h immernoch nicht die gewünschte Farbe angenommen hatte, fiel uns auf, dass wohl ein der Kids den Backofen auf "Defrost" umgestellt hatte, was zur Folge hatte, dass wir NOCH später essen konnten. (Sarah behauptet steif und fest sie wäre es nicht gewesen...)
Jonas, der Couchsurfer aus der Schweiz, war bereits am Morgen abgereist und so saßen wir mit Kaja und ihrem Mann an diesem Abend nur noch zu viert am Tisch und verbrachten einen netten weiteren Abend mit den beiden. Da aber der Wecker am nächsten Tag wieder realtiv früh gehen sollte (geplante Reisedauer 9-11h), wurde auch bald wieder in die Waagerechte gewechselt.
Weiter geht es mit der Tour nach Bergen, auf der wir feststellten, dass man in Norwegen nie mit halbvollem Tank starten sollte...
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